Finanzen
Langer Winter treibt Heizkosten um bis zu 20 Prozent in die Höhe
GDN -
Der ungewöhnlich lange Winter hat deutschlandweit die Heizkosten nach oben getrieben. In einer Hochrechnung für die "Welt am Sonntag" geht der Eigentümerverband Haus&Grund von einem Anstieg um zehn bis 15 Prozent gegenüber dem Winterhalbjahr 2011/2012 aus.
Bereits von Oktober bis Januar sei es etwas kälter als im Vergleichszeitraum der vorherigen Heizperiode gewesen. Der ungewöhnlich kalte März habe die Kosten nun weiter nach oben getrieben. Aribert Peters, Vorstandsvorsitzender des Bundes der Energieverbraucher, geht sogar von "bis zu 20 Prozent höheren Heizkosten" aus, wie er der "Welt am Sonntag" sagte. Im März war es dem Deutschen Wetterdienst zufolge 4,1 Grad niedriger als im langjährigen Durchschnitt. Die Wetterbeobachter ermittelten daraus insgesamt 614 sogenannte Gradtagszahlen - die Maßeinheit für die Berechnung des Heizenergiebedarfs in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Das ist ein Plus von 51 Prozent gegenüber den 405 Gradtagszahlen im März 2012. Was das in Euro in der Kasse von Haushalten ausmacht, die mit Öl heizen, hat Andreas Grondey, Ingenieur bei der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2online.de, für die "Welt am Sonntag" errechnet: "Pro 100 Quadratmeter Wohnfläche werden für den März im Durchschnitt rund 60 Euro mehr Heizkosten anfallen als im März des vergangenen Jahres." Bei einem mit Öl geheiztem Eigenheim mit 150 Quadratmetern Wohnfläche werde die durchschnittliche Mehrbelastung im März somit 90 Euro betragen. Bei einer 50 Quadratmeter großen Zweizimmerwohnung seien es 30 Euro. Für gasbeheizte Häuser und Wohnungen hat das Internet-Vergleichsportal TopTarif.de die Auswirkungen errechnet. "Für den Durchschnittshaushalt mit einem Jahresgasverbrauch von 11.765 Kilowattstunden fielen im März 152,35 Euro Heizkosten an", sagte Daniel Dodt, Energieexperte bei TopTarif. Das sind 54 Prozent oder 53,56 Euro mehr als die 98,79 Euro, die im März 2012 zu Buche schlugen. "Das liegt fast ausschließlich am kalten Wetter", sagt Dodt. Denn der durchschnittliche Gaspreis lag im März lediglich 1,7 Prozent höher als im Vorjahr.
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