Finanzen
EU-Kommission: Trumps Handelspolitik treibt Dollarkurs in die Höhe
GDN -
Die jüngsten Kursgewinne des US-Dollars gegenüber dem Euro sind nach Ansicht der EU-Kommission im Wesentlichen auf protektionistische Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung zurückzuführen. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, steht das in einer Analyse für die Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds, die in der nächsten Woche auf Bali stattfindet.
"Der von der US-Regierung verfolgte Kurs in der Außen-, besonders aber in der Handelspolitik hat bewährte Doktrinen und Politikansätze in Zweifel gezogen, was im globalen Maßstab die Unsicherheit in den Märkten in Bezug auf Wachstum und Handel vergrößert", schreiben die EU-Experten. In einer solchen Situation suchten Investoren für gewöhnlich Zuflucht in einer Währung, die sie als sicher ansehen, heißt es in dem Papier weiter. Trotz der umstrittenen Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump gilt der Dollar weltweit immer noch als wichtigste Reservewährung. Trump hat sich in den vergangenen Monaten immer wieder über den hohen Dollarkurs beklagt, weil er seiner Ansicht nach die Exportaussichten US-amerikanischer Unternehmen beeinträchtige. Auch das deutlich höhere Zinsniveau in den USA im Vergleich zur Eurozone treibe den Dollarkurs in die Höhe, meint die EU-Kommission. Zudem schwäche der weiterhin unklare Ausgang der Brexit-Verhandlungen den Euro. Das gleiche gelte für "Spannungen in einigen Finanzmarktsegmenten des Euroraums", eine etwas verklausulierte Anspielung auf die umstrittenen Ausgabepläne der Regierung Italiens, die das Land einer Staatspleite näherbringen könnten.
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