Finanzen
Handelskonflikte dämpfen deutsches Wirtschaftswachstum
GDN -
Das Auslandsgeschäft für die deutsche Industrie wird angesichts zunehmender Handelskonflikte schwieriger und die Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten hat sich dadurch bereits abgeschwächt. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für Deutschland gesenkt, das zeigt eine Gemeinschaftsdiagnose, die am Donnerstag veröffentlicht wird und über die das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet.
Die Institute erwarten in diesem Jahr 1,7 Prozent Wachstum, im nächsten Jahr 1,9 Prozent und 2020 1,8 Prozent. Im Frühjahrsgutachten hatten die Forscher für dieses Jahr noch ein Wachstum von 2,2 Prozent erwartet. Der zweite bremsende Faktor ist demnach der Fachkräftemangel: "Dafür spricht, dass die Produktion das hohe Tempo vom vergangenen Jahr trotz nach wie vor gut gefüllter Auftragsbücher nicht mehr gehalten hat", heißt es in der Gemeinschaftsdiagnose für das Bundeswirtschaftsministerium. "Gesamtwirtschaftlich bemerkbar" mache sich zudem, dass einige Autohersteller mit der Typzulassung neuer Pkw nach dem WLTP-Standard nicht nachkamen. Allerdings erwarten die Forscher, dass die Branche im vierten Quartal die Lieferverzögerungen nachholen wird, und das Wirtschaftswachstum in Deutschland allein dadurch wieder etwas anziehen dürfte. Die Wirtschaft sei allerdings stark genug, um bis 2020 fast eine Million neue Arbeitsplätze zu schaffen: Die Zahl der Erwerbstätigen soll auf 45,59 Millionen steigen. Die Arbeitslosenquote wird demnach weiter sinken, von 5,2 Prozent in diesem Jahr auf 4,5 Prozent 2020. Ebenfalls verringern werde sich der Überschuss in den Kassen von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen. In diesem Jahr erwarten die Forscher einen staatlichen Überschuss von 54 Milliarden Euro, im nächsten dann 42 Milliarden Euro: Die Entlastungen bei Steuern und Sozialversicherungen schlagen hier zu Buche. Gleichzeitig stützen die Entlastungen der Bürger den Konsum. Vor allem deshalb erwarten die Forscher 2019 ein leicht höheres Wachstum als 2018.
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