Finanzen
WTO-Chef fürchtet schwere Wirtschaftskrise durch Handelsstreit
GDN -
Roberto Azevêdo, Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), hat vor schweren Einbußen bei einer Eskalation des Handelsstreits gewarnt. "Unsere Ökonomen haben sich angeschaut, wie sich ein umfassender Handelskonflikt mit einem vollständigen Zusammenbruch der internationalen Kooperation in Handelsfragen auswirken würde. Ergebnis: Das weltweite Wirtschaftswachstum würde um 1,9 Prozentpunkte geringer ausfallen", sagte Azevêdo der Wochenzeitung "Die Zeit".
Alle Regionen würden verlieren. "In der Europäischen Union beliefen sich die Wachstumseinbußen auf 1,7 Punkte." US-Präsident Donald Trump hatte in dieser Woche neue Strafzölle gegen China verhängt. Die chinesische Regierung kündigte Gegenmaßnahmen an. Azevêdo rief die streitenden Parteien dazu auf, ihren Konflikt im Rahmen der WTO beizulegen und kündigte eine Debatte über die Reform der Organisation an. So sei es legitim, dass die USA auf Veränderungen der Handelsregeln drängten. Es sei aber "wichtig, dass wir uns zusammensetzen und gemeinsam darüber reden, was wir verändern wollen", sagte er. Die chinesische Führung rief er dazu auf, auf ihre Partner zuzugehen. Sonst bestehe "die Gefahr, dass diese unilaterale Maßnahmen ergreifen". Die USA aber auch andere Länder werfen der WTO vor, nicht streng genug gegen chinesische Regelverfehlungen etwa beim Thema Diebstahl geistigen Eigentums vorzugehen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.