Finanzen
Luxemburgischer Bankenpräsident lobt Zypern-Rettung
GDN -
Der Präsident der Luxemburger Bankenvereinigung ABBL, Ernst Wilhelm Contzen, hat die Zypern-Rettung gelobt und sieht in dieser ein Vorbild für künftige Stützungsmaßnahmen angeschlagener Euro-Länder. Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloom habe "recht damit", die Zwangsabgabe auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro als vorbildhaft zu sehen, so Contzen im Interview mit "Handelsblatt-Online".
"Wer in Zypern auf hohe Zinsen gesetzt hat, muss im Zweifelsfall die Konsequenzen tragen", sagte Contzen weiter. Die Kritik an der Größe des luxemburgischen Finanzsektors weist der Chef der Deutschen Bank Luxemburg zurück: "Niemand darf den Finanzplatz Luxemburg an der Wirtschaftskraft des Landes messen, die Vergleichsgröße muss die gesamte EU sein." Denn Luxemburg exportiere Finanzprodukte. "Es sagt ja auch niemand, dass die deutsche Autoindustrie im Vergleich zum Heimatmarkt überdimensioniert ist." Für die luxemburgischen Banken könne sich die Zypern-Krise als Glücksfall erweisen. "Zypern schlägt uns auf die Butterseite", so Contzen. Schon immer legten Ausländer in Luxemburg Geld an, aber jetzt werde der besondere Wert erkannt, dass es ein funktionierendes Rechtssystem gebe und man Vorreiter im Kampf gegen Geldwäsche sei.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.