Finanzen
Chef des Satellitenherstellers OHB setzt auf anhaltenden Boom
GDN -
Mario Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Raumfahrtunternehmens und Satellitenerstellers OHB AG aus Bremen, geht von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung seiner Branche aus. Die Bedingungen seien günstig.
Zwar säßen die Forschungsgelder "nicht gerade locker", aber "in Deutschland läuft es gut für uns, die Branche ist in den vergangenen Jahren - gemessen an Umsatz und Beschäftigtenzahl - insgesamt ordentlich gewachsen. Das hat die Akzeptanz erhöht. Unsere Branche boomt, und dieser Boom wird hoffentlich vorerst anhalten", sagte Fuchs der "Welt am Sonntag" (E-Tag: 24.03.). Zumal Deutschland vor allem in der europäischen Raumfahrt eine weiterhin aktive Rolle in Europa spiele. "Das verschafft uns zuweilen einen strategischen Vorteil gegenüber Konkurrenten aus anderen Ländern", sagte Fuchs. Ohnehin erlebe "das industrielle Wirtschaften in Deutschland ja seit einiger Zeit ein Revival, und das kommt uns natürlich auch zugute." Die OHB AG hat vergangene Wochen ihre Jahresbilanz vorgelegt und "wiederholt Bestwerte bei Umsatz und Ertrag erzielt und erneut die Dividende für Anleger", erhöht. "Unser Auftragsbestand liegt bei mehr als 1,6 Milliarden Euro, wir haben also, salopp gesagt, die Hütte voll. Wir werden 2013 und auch 2014 weiter deutlich wachsen, da bin ich mir sicher", sagte Fuchs. Beim GPS-Konkurrenzprojekt Galileo sieht Fuchs die OHB und die beteiligten Partner auf Kurs: "Noch dieses Jahr starten die ersten der von uns gelieferten Satelliten, 2014 wird der Betrieb beginnen. Wir liegen im Zeitplan und sind zuversichtlich, dass dies so bleiben wird." Auch künftig werde sich die OHB vor allem auf Europa fokussieren. "Europa ist in der Raumfahrt sehr aktiv, das wird unserer Branche auch künftig gut tun", sagte Fuchs. Die OHB werde sich weiterhin an internationalen Kooperationen und Konsortien beteiligen. "China dagegen spielt für uns keine Rolle - weder als Absatzmarkt noch als Wettbewerber." Keine Sorgen macht sich Fuchs um Nachwuchskräfte für sein Unternehmen: "Wir spüren einen regelrechten Boom bei den Ingenieurwissenschaften. Viele der jetzigen und künftigen Studenten sind sehr interessiert an technischen Fächern. Im Gegensatz zu manchen südeuropäischen Ländern haben Akademiker in Deutschland sehr gute Berufsperspektiven, auch was die Entwicklung der Gehälter angeht. Das Image hat sich stark verbessert, und wir haben zusätzlich das Glück, dass sich viele ohnehin für Raumfahrt interessieren."
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