Finanzen

EZB bereitet Kapitalverkehrskontrollen für Zypern vor

GDN - Um eine massive Kapitalflucht aus dem Krisenland Zypern zu verhindern, bereitet die Europäische Zentralbank verschiedene Instrumente zur Kontrolle des Kapitalverkehrs vor. Wie das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) aus Notenbankkreisen erfuhr, sollen Zyperns Bürger für eine längere Zeit nur einen begrenzten Betrag an Bargeld an Geldautomaten abheben können.
Zur Zeit liegt das Limit bei 400 Euro pro Tag und Bankkunden. Zusätzlich sei im Gespräch die Spareinlagen vollständig einzufrieren und über Überweisungen nur mit einer vorherigen Genehmigung der nationalen Zentralbank zu erlauben, hieß es in Notenbankkreisen weiter. Wie lange die Gelder auf den Sparkonten gesperrt werden, sei noch nicht entschieden. Die EZB will den Kapitalverkehr auch dann reglementieren, wenn Zyperns Regierung ein Rettungspaket mit der Troika bis Anfang nächster Woche ausgehandelt habe. "Die Gefahr ist zu groß, dass es zu einem Ansturm auf die Banken kommen, wenn diese nach mehr als einer Woche wieder öffnen", sagte ein Notenbanker dem "Handelsblatt". Die EZB werde dafür sorgen, dass die Kapitalverkehrskontrollen "sozialverträglich" ausgestaltet werden. Jeder Bürger werde das zum Leben notwendige Geld erhalten, hieß es. Dazu gehörten auch die Auszahlung von Renten und anderen Sozialleistungen.
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