Finanzen
Aareal-Bank-Chef: Gesetzliche Regelung für Manager-Boni ist überflüssig
GDN -
Wolf Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Wiesbadener Aareal-Bank, hält eine gesetzliche Regelung für Managerboni für überflüssig. "Wir haben doch bereits eine Institutsvergütungsverordnung, da ist Deutschland im internationalen Vergleich sowieso Trendsetter", sagte er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).
Auch bei der Frage, ob die Aktionäre das Gehalt der Manager festlegen sollen, zeigt er sich kritisch: "Ich habe kein Problem damit, mich dem Votum der Aktionäre zu stellen. Der Nachteil einer solchen Lösung wäre allerdings, dass ausschließlich die Interessen der Eigentümer berücksichtigt würden", so Schumacher. "Das bestehende Regelwerk, wonach der Aufsichtsrat mit den Arbeitnehmervertretern über das Gehalt und die Bonifikation entscheidet, halte ich deshalb für die bessere Lösung." Der Chef des börsennotierten Immobilienfinanziers fürchtet, dass die Politik bei der Regulierung den Bogen überspannt: "Ich halte das Tempo in der Regulierung für gefährlich. Man muss den Banken auch mal eine Atempause gönnen, damit sie überhaupt die Chance haben, etwas umzusetzen." Denn das, was an Regulierung hereinkomme, müsse auch erst einmal verstanden werden. "Wir drohen in Komplexität zu ersticken", sagte der Vorstandschef. Auf ihn persönlich hat Politik dennoch Anziehungskraft. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, in die Politik zu wechseln antwortet er: "Politik - warum nicht?" Er sei gerne Banker, bewahre sich aber genauso gern den Blick für das große Ganze. Im SZ-Interview verriet er zudem, dass er am besten zu Rockmusik-Klängen entspannen könne. "Ich bin ein großer Anhänger von Rockmusik, am liebsten höre ich die Rolling-Stones", so der Banker. Dass er damit in der Bankenszene auffällt, stört ihn nicht: "Ich bin generell unangepasst. Ich hab meine eigene Meinung."
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